Deutscher Optimismus

Veröffentlicht: September 2025

Man erzählt momentan folgende Geschichte. Im Kollektiv sind wir faul geworden. Menschen gehen zu früh in den Ruhestand. Zu wenig gegenfinanziert von Steuern; die Staatsschulden steigen, die nachfolgenden Generationen werden belastet. Zu viele Menschen wollen in Teilzeit arbeiten. Die Bürokratie ist zu kompliziert und aufgeblasen. 5% in Relation zum GDP als Verteidigungsetat, das können wir uns gut leisten. Das ist notwendig. Ich möchte eine Alternativhypothese anbieten.

Die Alten sind Sparfüchse. Ihnen liegt es fern ihren Lebensstil zu verteuern und ihre finanzielle Substanz im Alter wegzukonsumieren. Das ist alles Kapital, welches an die nachfolgenden Generationen vererbt werden wird. Die Alten helfen bei der Kinderbetreuung. Das kommt zwar einer vollen Erwerbstätigkeit nicht gleich, aber diese Care-Arbeit schafft Kapazitäten für jüngere Generationen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Die Betreuung in der eigenen Familie stärkt die familiäre Identität und in der Folge auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Renten sind der größte Teil der Sozialausgaben, das kann man auch positiv sehen, denn wenn die Geburtenstarken Jahrgänge keine Rente mehr beziehen werden, werden die Rentenausgaben einen geringeren Anteil des GDPs ausmachen.

Die Bürokratie ist viel zu kompliziert. Das stimmt. Aber KI in Verbindung mit der guten Dokumentation kann hier enorm helfen.

Ein Verteidigungsetat von 5% ist in der Tat zu hoch. Da gibt es nichts zu diskutieren. Die jetzige Größe der Bundeswehr im Verbund der NATO oder ein Bündeln der Kräfte auf europäischer Ebene würde uns gleichgesinnte, freiheitlich-demokratisch denkende Menschen höchstwahrscheinlich zum Schutz ausreichen. Eine Eskalation, die in einem direkten bewaffneten Konflikt endet, ist in der Tat das Einzige, was mir wirklich Sorgen bereitet.

← Zurück zur Hauptseite